Therapeutic Touch in der Pflege
Therapeutic Touch (TT) wurde ursprünglich für die stationäre Behandlung als
Pflegeintervention konzipiert. Der Methode liegen u.a. die Erkenntnisse von Dr. Martha Rogers, ehemalige Krankenschwester und Professorin an der New York University,
zugrunde. Durch Therapeutic Touch wird das Spektrum der üblichen Behandlungs- und Pflegemaßnahmen um eine Methode erweitert, die aus unzähligen Kliniken und Pflegeinstitutionen heute nicht mehr wegzudenken ist.
Therapeutic Touch ist leicht und schnell erlernbar, und da der Zeitaufwand für eine Anwendung relativ gering ist, (wenige Minuten), kann TT im Pflegealltag, wo dem Personal heutzutage immer weniger Zeit für den einzelnen Menschen zur Verfügung steht, „nebenbei“ während der Grundpflege (bei Verbandwechsel, Blutabnahme und sogar während einer Operation) eingesetzt werden. Patienten berichten fast immer von einem gesteigerten Wohlbefinden nach dem Einsatz von Therapeutic Touch. In der Sterbebegleitung, bei der es nicht mehr um das Wiederherstellen von Gesundheit, sondern um eine Begleitung auf dem letzten Weg eines Menschen geht, kann Therapeutic Touch von unschätzbarem Wert sein.
In dieser letzten Phase des Lebens wird TT eingesetzt, um den Sterbenden dabei zu unterstützen, friedlich und ohne jegliche Angst diesen letzten Weg zu beschreiten. Nimmt eine Institution Therapeutic Touch mit in ihr pflegerisches Konzept auf, steht anfangs meist der Dienst am Patienten im Vordergrund. Da allerdings auch das Pflegepersonal, das mit dieser Methode arbeitet, bei jeder Behandlung den eigenen Energiehaushalt ausgleicht, wird immer wieder berichtet, dass sich die Methode auch positiv auf den Praktizierenden auswirkt.
So wird berichtet, dass sich häufig eine positive Veränderung bezüglich Motivation, Krankheitsquote und Problematiken wie Burn-Out-Syndrom beim Pflegepersonal günstig verändern. Der Einsatz von Therapeutic Touch in diesem Rahmen ist also für alle Beteiligten ein Gewinn.